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Königschule in der Presse

 

Andrea Micke , 24. Januar 2017, 19 Uhr

Schulleiterin Brigita Trzeczak wurde am Dienstag

in der Königschule in Oberhausen verabschiedet.

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Brigita Trzeczak (65) packt gerade eine üppige Tasche aus. Große Muscheln legt die einstige Schulleiterin der Königschule auf einen Tisch im Zimmer ihres Nachfolgers. Muscheln, in denen man das Meer rauschen hört, wenn man sie sich ans Ohr hält. Fundstücke, die einen ein wenig wehmütig machen in der Erinnerung an den vergangenen Urlaub am Meer. Brigita Trzeczak lässt sie ihren Kollegen als Erinnerungsstücke an sie selbst da und geht in den Ruhestand. Ein leises Rauschen von ihr soll bleiben. Besonders schön fände es die 65-Jährige, wenn das Kollegium sich dazu durchringen könnte, eine Patenschaft für ihre Hilfsprojekte in Togo, vier Kindergärten und vier Grundschulgruppen, zu übernehmen. Von dort stammen die Erinnerungsstücke auch.

Projekt in Togo

Schon beim Auspacken wird Brigita Trzeczak immer wieder unterbrochen. Kolleginnen kommen, verabschieden sich. „Nächstes Jahr gehe ich in den Ruhestand“, kündigt eine schon einmal einen Besuch in Togo an. Denn dort hat sich Brigita Trzeczak längst ein Haus gebaut, um besser arbeiten zu können. So richtig ruhig wird der Ruhestand der Frau, die malt, Musik macht und mit ihrer Schwester ein Kinderbuch geschrieben hat, nie werden.

Ein Hort der Ruhe war ihr Leben ja auch nie. Brigita Trzeczak wird 1951 in Detmold geboren. Noch als Kind zieht sie mit ihrer Familie nach Mülheim. Am Oberhausener Novalis Gymnasium macht Brigita Trzeczak ihr Vollabi. „Wir waren der zweite Jahrgang mit Mädchen“, sagt sie über die damalige Jungenschule. Sie selbst hatte drei Geschwister. „Meiner elf Jahre jüngeren Schwester habe ich schon vor der Schule lesen und schreiben beigebracht“, erinnert sich Brigita Trzeczak, wie der Grundstein für die Grundschullehrerin gelegt wurde.

Ihr Referendariat absolvierte sie an einer Gesamtschule in Mülheim. Es folgte Station auf Station. Katholische und Gemeinschaftsgrundschule Am Schildberg in Mülheim, Zwischenstopp an einer Förderschule, Hauptschule Schmachtendorf, Kastellschule, Tackenberschule. Mal eben vier eigene Kinder großgezogen. 2007 aus der Privatinitiative in Togo einen Verein gemacht. „Als ich da aus Togo zurückkam, war ich plötzlich Schulleiterin der Tackenbergschule“, sagt Brigita Trzeczak. Die Schule wurde später geschlossen. Brigita Trzeczak arbeitete ein Jahr in Frankreich. Sie kam zurück und wurde gekrönt. Jetzt war sie Chefin der Königschule mit ihrer gelben Krone am Eingang.

Am Dienstag gab es zwar keine Krone bei ihrer Verabschiedung, dafür aber einen mit rotem Samtstoff bezogenen Stuhl. Und 150 Geschenke, wie Sven Siebenmorgen, kommissarischer Schulleiter, erklärte. Denn alle Kinder, Lehrer und Eltern führten etwas vor.